Kirche St.Peter und Paul
Kirche St. Peter und Paul zu Unterlemnitz
Von den Bad Lobensteinner Ortsteilen besitzt außer Oberlemnitz nur die Gemeinde in Unterlemnitz ein eigenes Kirchengebäude. Aus allen Richtungen sichtbar, befindet sich die kleine Kirche auf einem Hügel fast mitten im Dorf. Umgeben von einer Bruchsteinmauer und dem liebevoll gepflegten gemeindeeigenen Friedhof, ragt der Turm mit seinen zwei Zifferblättern des historischen Uhrwerks in die Höhe. Seit generationen schauen die Einwohner und Besucher des Ortes, trotz moderner Quarzuhr, doch immer wieder gern zur Kirche, um die genaue Zeit zu erfahren. Täglich steigt ein Unterlemnitzer die Stufen bis zum Uhrwerk hinauf, die schweren Gewichte hochzuziehen, um die Räder in Gang zu bringen.
Betritt man das Kircheninnere durch den Treppenanbau und die einzige Eingangstür, wird man als Fremder zunächst erstaunt innehalten. Vieles Bekannte aus anderen Kirchen wird man hier vermissen. Silberne Kerzenlleuchter und geschnitzte Heiligenfiguren, wertvolle Bilder und vergoldete Kruzifixe sind nicht vorhanden. Der Blick nach vorn zum schlichten Kanzelaltar wird durch Säulen der Empore geleitet zu einem einfachen Holzkreuz, das, an der Wand befestigt, die Mitte des christlichen Glaubens symbolisiert.
Als nach der Wende statistische Gutachten angefertigt wurden, stellte man mit Schrecken fest, daß sich die Balken der Deckenonstruktion in einem katastrophalen Zustand befanden. Total vom Hausschwamm befallen war dringend Handlungsbedarf geboten, so konnte die Gefahr des Einsturzes gebannt werden, indem mit Spendengeldern der Gemeinde eine Sanierung des gesammten Daches durchgeführt wurde.
Es erfolgten in den folgenden Jahren der einbau eines Ölofens,einer neuen Bestuhlung, sowie die bauliche Sicherung des Treppenhausfundamentes. Viel Sorge bereitet den Mitgliedern des Kirchengemeinderates, die alte, nicht mehr bespielbare Orgel. Total vom Holzwurm befallen, würde eine Reperatur sämtliche finanziellen möglichkeiten übersteigen. So entschloss man sich vor einigen Jahren, eine Elektronenorgel anzuschaffen, deren Klang sich sehr gut in das alte Gebäude einfügt. Daß die Gelder sinnvoll Verwendung fanden, spiegelt sich wieder in der Spendenfreudigkkeit der Einwohner unseres Dorfes. Man indentifiziert sich mit seiner kleinen Kirche, verbinden sich doch damit für viele persöhnliche Ereignisse, wie Taufe, Hochzeit, aber auch der Abschied von geliebten Angehörigen oder Bekannten, die auf dem angrenzenden Friedhof bestattet wurden. So möge Gott dieses ehrwürdige Gemäuer schützen, damit es auch den Generationen nach uns zu Verfügung stehen kann, um zu den Anlässen der Lutherisch-Evangelischen Kirche unserer Gemeinde zu dienen, sich zu ihrem christlichen Glauben zu bekennen.
Ein Beitrag von W. B.